Rat beschließt Tunnelvariante der Ost-West-Achse
Köln, den 03.04.2025 – Der Rat der Stadt Köln hat in seiner heutigen Sitzung den unterirdischen Ausbau der Ost-West-Achse beschlossen. Die Volt Fraktion stimmte gegen die von CDU, SPD und FDP geänderte Beschlussvorlage.
Nach sorgfältiger Abwägung hält Volt die Argumente für die oberirdische Planungsvariante im Sinne einer zeitnahen Ertüchtigung und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Steuergeldern für überzeugender. Darüber hinaus sprechen die Argumente der Benutzerfreundlichkeit wie die Barrierefreiheit und das Beseitigen von Angsträumen sowie der Ressourcenbindung in der Stadtverwaltung für einen oberirdischen Ausbau. Attraktiv an der unterirdischen Variante hingegen sei die dahinterstehende Vision eines Metronetzes. Dem entsprechenden Antrag stimmte Volt zu.
Volt erinnert daran, dass der zugrundeliegende politische Variantenentscheid sich nur auf 2,4 Kilometern in der Innenstadt unterscheidet. Vor diesem Hintergrund kritisiert Volt den langwierigen Prozess. Man habe sich von der Sache weg hin zu einer vermeintlichen Grundsatzentscheidung bewegt, die die Beschlussvorlage der Verwaltung und insbesondere der damalige politische Auftrag aber gar nicht hergebe.
Diese Entscheidung zeugt von einer verkürzten Sichtweise. Ein Ausbau anderer Linien, beispielsweise durch einen Ringschluss, würde mittelbar auch die Ost-West-Achse entlasten. Alle finanziellen und personellen Kapazitäten über Jahrzehnte auf die Innenstadt zu konzentrieren, bedeutet, die Menschen in den anderen Veedeln zu vergessen. Auf dem Weg der Mobilitätswende sind wir heute einen Schritt zurückgegangen.
Isabella Venturini, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Volt Fraktion und Mitglied im politischen Begleitgremium zur Ost-West-Achse
Der Änderungsantrag von Volt sah vor, die oberirdische Planungsvariante mit versetzten Haltestellen am Neumarkt zu beschließen. Die gegenüber der Tunnelvariante eingesparten Ressourcen sollten in einen ganzheitlichen Ansatz investiert werden, der den Ausbau weiterer Linien mit einschließt.
Teurer als nötig, langsamer als möglich. Es gibt viele Argumente, die gegen einen unterirdischen Ausbau auf den zwei Kilometern sprechen. Aber um Argumente geht es schon lange nicht mehr. Trotz zahlloser Bedenken wird stur an einer Vision festgehalten, deren praktische Umsetzung unklar bleibt. Die Politik hat sich verrannt. Immerhin hat der Rat eine Entscheidung getroffen. Das Schauspiel findet ein vorläufiges Ende. Es bleibt zu hoffen, dass die Kölner Politik daraus lernen wird.
kommentiert Isabella Venturini (Volt) die Abstimmung im Rat.
Link zum entsprechenden Änderungsantrag von Volt
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=124974
Link zur entsprechenden Beschlussvorlage
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0050.asp?__kvonr=120696